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Stethoskop
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Durch die Operation kann die Herstellung von Verdauungsenzymen gestört sein, sodass es unter anderem zu einem ungewollten Gewichtsverlust kommen kann.
Ratgeber Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Durch die Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs, die Therapie und die Begleiterkrankungen kann es zu einer Mangelernährung kommen. Möglicherweise verliert man unbeabsichtigt an Gewicht und leidet unter Appetitlosigkeit. Ein solcher Zustand kann sich negativ auf den Verlauf von Bauchspeicheldrüsenkrebs und die Genesung auswirken.

Verdauungsprobleme und Gewichtsverlust bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Oft findet bei Bauchspeichelkrebs eine Operation statt, um die Bauchspeicheldrüse ganz oder teilweise zu entfernen. Dann können dem Körper eventuell Verdauungsenzyme oder Insulin fehlen. Beides wird in der Bauchspeicheldrüse hergestellt. Die Verdauungsenzyme sorgen normalerweise dafür, dass die aufgenommene Nahrung aufgespalten wird und vom Körper verwertet werden kann. Ist dieser Vorgang gestört, werden die Nährstoffe nicht mehr ins Blut aufgenommen und es kann zu Mangelernährung, Verdauungsproblemen und Gewichtsverlust kommen.

Es werden in der Regel entsprechende Medikamente in Tablettenform verabreicht, die die Enzyme zur Verdauung ersetzen. Diese Präparate werden zu den Hauptmahlzeiten eingenommen, aber auch bei Zwischenmahlzeiten, die viel Fett oder Protein enthalten. Meist werden diese Präparate gut vertragen. Die Dosis hängt von der noch verbliebenen restlichen Funktionalität der Bauchspeicheldrüse ab. Von großer Bedeutung ist, dass diese Medikamente gemeinsam mit der Nahrung eingenommen werden – nur so können sie wirken. Wenn die Insulinherstellung durch Bauchspeicheldrüsenkrebs ausfällt, muss man sich das Insulin von außen zuführen. Es gibt unterschiedliche Insulinarten und Darreichungsformen, wie Insulinspritze, Insulinpen oder Insulinpumpe.

Wer nicht genug Energie mit der Nahrung aufnimmt, kann auf entsprechende Konzentrate ausweichen, die über eine Sonde unmittelbar in den Darm gegeben werden, oder auch energiereiche Trinklösungen. Eine entereale Ernährung findet über eine dünne Sonde über die Nase statt. Die sogenannte PEG-Sonde, die über die Haut in den Magen führt, ist in der Regel mit mehr Risiken behaftet. Besonders nach der Operation, wenn die Ernährung vorsichtig wieder aufgebaut wird, muss oft ergänzend über eine Sonde ernährt werden.

Ernährungshinweise nach der Operation

Folgendes sollten Sie nach einer Operation bei Bauchspeicheldrüsenkrebs beachten:

  • Essen Sie langsam und zerkauen Sie Ihre Nahrung gründlich
  • Mehrere kleine Mahlzeiten sind besser als wenige große
  • Während des Essens sollte man nicht trinken
  • Verzichten Sie auf fettige Nahrungsmittel
  • Verzichten Sie auf zu heiße oder zu kalte Speisen
  • Nach dem Essen sollte man sich nicht hinlegen
  • Verzichten Sie auf große Mengen Rohkost und blähende Lebensmittel (Knoblauch, Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte)
  • Pflanzliche Eiweiße oder Eiweiße aus Milch und Milchprodukten sind leichter verträglich als Eiweiße aus Fleisch
  • Verzichten Sie auf geräucherte Wurst
  • Kohlenhydrate sollten aus Vollkornprodukten, Obst und Gemüse stammen – nicht aus stark gezuckerten Speisen
  • Ernähren Sie sich ballaststoffreich
  • Nehmen Sie Lebensmittel zu sich, die Sie gut vertragen und die Ihnen schmecken

Fedor Singer